Juglans regia – Walnuss

 

Familie:

Walnussgewächse (Juglandaceae)

 

Verbreitung:

Balkan-Halbinsel bis Südwestasien und Iran. In Mitteleuropa nur verwildert oder eingebürgert.

 

Standort:

Auf tiefgründigen, sickerfeuchten, nährstoff- und kalkreichen Lehm- und Tonböden.

 

Wuchs:

Mittelgroßer, meist breitkroniger Laubbaum bis etwa 30 m Höhe. Starke Hauptäste, malerisch geschwungen und weit ausladend. Langsam wachsend.

 

Rinde:

Graubraun bis schwarzgrau und korkig. Im Alter tiefrissig.

 

Blätter:

Sommergrün, wechselständig. Unpaarig gefiedert, 25 bis 35 cm lang. 5 bis 9 länglich-ovale Fiederblättchen, 7 bis 9 cm lang. Endfieder gestielt und deutlich größer als die übrigen. Riechen beim Zerreiben nach Terpentin. Herbstfärbung ist wenig auffällig gelblich-braun.

 

Blüten:

Gelbgrüne männliche Kätzchen, schlaff hängend. Weibliche Blüten am Ende von Jungtrieben. Blütezeit: vor dem Austrieb im Mai.

 

Früchte:

Essbare braune Nuss mit dicker, harter Schale in einer glatten, grünen und fleischigen Umhüllung. Fruchtertrag ab einem Alter von 10 bis 20 Jahren.

 

Wurzeln:

Pfahlwurzel mit einer sehr tiefen und dicken Hauptwurzel.

 

Eigenschaften:

Empfindlich gegenüber Frost. Wärme- und lichtbedürftig. Stadtklimafest. Kann bis zu 600 Jahre alt werden.

 

Verwendung:

Der Anbau der Walnuss erfolgt hauptsächlich wegen des Fruchtertrags. Das in den Nusskernen enthaltene fettende Öl wird durch Pressung als Speiseöl oder für technische Zwecke gewonnen. Immer häufiger wird aber auch das Holz der Walnuss in der deutschen Möbelindustrie verarbeitet. Das dunkelbraune Holz ist hart und dauerhaft, hat eine sehr schöne Maserung und lässt sich gut polieren. Da die Walnuss sehr langsam wächst, können einheimische Bestände den Nachfrage-Bedarf nicht immer decken. Deshalb versucht man, sie mit der Schwarznuss zu kreuzen, um schnell wachsende Hybriden für den forstlichen Anbau zu erhalten.

 

Mythologie:

Die Walnuss ist allgemein ein Sinnbild für Fruchtbarkeit. Vor allem in den römischen Hochzeitsbräuchen spielte sie eine wichtige Rolle: Der Bräutigam warf die Walnüsse unter die Gäste und ein heller Klang beim Aufprall versprach eine glückliche Ehe. Gerade als Symbol der Fruchtbarkeit und der Frau sahen manche Vertreter der Kirche in der Walnuss jedoch auch ein Zeichen der Wollust und Sünde. So warnten sie davor, dass auf jedem Blättchen ein Teufel wohne und der Schatten der Bäume gesundheitsschädlich sei.

 

Juglans regia Walnuss