Carpinus betulus – Hainbuche

Baum des Jahres 1996

 

Familie:

Birkengewächse (Betulaceae)

 

Verbreitung:

Europa, Kaukasus, Nordpersien. Charakterbaumart der Eichen-Hainbuchen-Mischwälder.

 

Standort:

Sehr tolerant: von mäßig trocken bis feucht und sauer bis alkalisch.

 

Wuchs:

Mittelgroßer Baum, bis zu 25 m hoch, mit kegelförmiger aber im Alter hochgewölbter und rundlicher Krone.

 

Rinde:

Dunkelgrau bis silbrig, auch im Alter ziemlich glatt.

 

Blätter:

Sommergrün, wechselständig. 5-10 cm lang, eiförmig und frischgrün. Im Herbst hell- bis leuchtend gelb. Die Blätter bleiben häufig bis zum Frühjahr am Baum hängen.

 

Blüten:

Blütenkätzchen erscheinen mit der Belaubung. Männliche Kätzchen seitlich, 4-7 cm lang und schlaff hängend. Weibliche Blüten am Ende junger Triebe, zur Reife etwa fingerlang. Blütezeit: Mai-Juni.

 

Früchte:

Kleine Nüsschen an 3-lappigen Hochblättern, die als Flugorgan dienen.

 

Wurzeln:

Herzwurzelsystem.

 

Eigenschaften:

Sehr frosthart, windresistent und auch hitzeverträglich. Kann bis zu 150 Jahre alt werden. Sie neigt zu Stockausschlag und besitzt damit eine enorme Regenerationsfähigkeit, die selbst radikales Abholzen verträgt.

 

Verwendung:

Durch das hohe Ausschlagvermögen ist das Gehölz ideal für Hecken geeignet. Schon früher wurden Felder und Viehweiden mit dicht gepflanzten Hainbuchen abgegrenzt.

Zudem wurden bereits in römischer Zeit und auch noch im Dreißigjährigen Krieg Wehrhecken in Mitteleuropa größten Teils aus Hainbuchen angepflanzt. Die Büsche wurden mit Äxten angehauen und umgeknickt. So wuchsen sie – zusammen mit Brombeeren, Heckenrosen und anderen Dornensträuchern – zu einem undurchdringlichen „Knickicht“ zusammen.

Viele Ortsnamen mit den Endungen -hagen und -hain weisen auf solche Landwehren hin.

 

Mythologie:

Die Hainbuche symbolisiert Mut, Standhaftigkeit und Gerechtigkeit. Häufig gilt sie auch als Zeichen für Lebendigkeit und Frische. Grund dafür ist ihre besondere Eigenschaft, selbst schwerste Verstümmelungen zu ertragen und wieder neu auszutreiben.

 

Carpinus betulus Hainbuche (4)